
norbert schwontkowski
landschaft
pigmente, leinoel auf papier 1989
BEI NACHT
Zum Beispiel
Gestern hat sich dieser Maler in seiner Werkstatt Schablonen
gemacht, wie in den Lagerhallen und Häfen. Starre Gesichter,
die lebendig werden, sobald verdünnte Farbe durch die Schlitze
läuft. Fast wäre es ihm gelungen, den vertrackten Gegensatz
von Vorder- und Rückseite aufzuheben, ihr Ungleichgewicht
ein wenig zu korrigieren.
Laboratory of Space & Time
Er versucht etwas, das heißt, er läßt die klugen,
dialektischen Dinge für sich arbeiten. Hier hat er für
sich die Matrix erfunden und bringt, wie ein spielender Gott,
Produkte hervor. Jede Art aus derselben Gußform, alle auf
ihre Art verschieden.
Das Schwontkowskische Malmittel
Das Malmittel als Gegenteil des Malzeichens, das Liquide gegen
das Starrmachende, Erinnerung des Flusses, der die Partikel mit
sich riß und eine neue Natur zurückließ. Und
überhaupt, daß die schmählichen Trennungen aufhören,
von Subjekten, die sich der Objekte bemächtigen, das Theater,
das die aufgedonnerten Schauseiten auf dem erbarmungswürdigen
Rücken der Rückseiten vollführen. Das Malmittel,
die Zeichenschrift als Zaubermittel gegen den Jargon.
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