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Wolfram Groddeck / D. E. Sattler
Frankfurter Hölderlin-Ausgabe
Vorläufiger Editionsbericht
Eine Darstellung der editionsmethodischen Prinzipien der Frankfurter
Hölderlin-Ausgabe kann gegenwärtig nur die Form eines
vorläufigen Berichts haben. Allein aus dieser Tatsache wären
die charakteristischen Momente der Editionsmethode abzuleiten.
Der Ausgabe liegen Axiome zugrunde, die für sich genommen
keine Methode, erst recht kein System ausmachen. Die Methode
bildet sich vielmehr beim Zusammentreffen jener Grundsätze
mit den zu edierenden Texten; sie ist nicht im voraus für
alle Textgegebenheiten erdacht, sondern paßt sich jeweils
den wechselnden Textbedingungen an. So sind etwa Hölderlins
Briefe in ihrer von vornherein mit einem bestimmten Leser rechnenden
Gestalt als Briefwechsel anders zu edieren als
die poetischen Werkkomplexe mit ihren Entwurfs- und Druckvarianten;
die Übersetzungen mit ihrer Textbasis anders
als der 'Hyperion'. Indem sich also die Editionsmethode
in der Spannung zwischen den objektiven Textbedingungen und den
subjektiven Editionsprinzipien umbildet, bleibt sie, so weit
dies nur möglich ist, frei von einem schematischen Formalismus.
Der Variabilität dieses Verfahrens wird die organische Systemgestalt
der fertigen Ausgabe entsprechen
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