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Friedrich Hölderlin 'Frankfurter Ausgabe'
Anmerkungen zur Editionsmethode

Noch bevor Methode und Inhalt der im Verlag Roter Stern erscheinenden Hölderlin-Ausgabe einer Analyse unterzogen sein konnten, begann eine Diskussion, in welcher unüberhörbar Mißtrauen und Vorurteil den Ton bestimmen. Während die meisten Tages- und Wochenzeitungen einen 'roten' Hölderlin avisierten (Die Zeit v. 8. 8. (6. 8.) 1975: 'Roter Stern über Hölderlin; Neue Frankfurter Presse v. 7. 8. 1975: 'Roter Stern über Hölderlin'; Deutsche Zeitung / Christ und Welt v. 15. 8. 1975: 'Hölderlin von links' und ähnlich alle Tageszeitungen, die den dpa-Bericht ''Roten' Hölderlin vorgestellt' übernahmen), wurde auf der Gegenseite behauptet, die Edition sei überflüssig, weil sie nicht den revolutionären Tageszielen nütze. Allein an der Prädisposition solcher Urteile ist abzulesen, daß die 'Revolution der Gesinnungen und Vorstellungsarten, die alles bisherige schaamroth machen wird' (Hölderlin an Johann Gottfried Ebel am 10. Januar 1797), sich nicht mit der Vehemenz realer Umwälzungen vollzieht …